Porzellan (feiner) bemalen

Ich teste immer mal wieder Porzellanmalstifte.

Und als Pingel bin ich nie so richtig zufrieden mit einem Ergebnis... Jedes meiner Motive wirkt ein bisschen plump, weil meine Striche zu dick werden. Egal, wie vorsichtig ich bin!

Ich hänge beim Bemalen mit der Nase zehn Zentimeter über dem Teller, die Zunge zwischen die Lippen geklemmt und halte die Luft an – und versuche dann gaaaanz vorsichtig, den Strich möglichst dünn zu ziehen…

Uff.

Die Farbe der Stifte ist „vor dem Einbrennen korrigierbar“, so steht es jedenfalls auf der Packung. Mit Wasser abwaschen? Geht leider nicht. Einfach abwischen? Auch nicht! Es funktioniert, wenn du die Farbe vorsichtig wegkratzst oder mit einem leichten Scheuermittel abrubbelst!

Und das habe ich mir nun zunutze gemacht – wieso bin ich nur vorher nicht darauf gekommen...?! Mit einem Schaschlikspieß habe ich zuviel Farbe einfach weggekratzt und die dicken Linien damit verschlankt. Das geht richtig gut – und ich bin begeistert!

Was ist der Vorteil? Du kannst sehr fein dabei werden, denn die Spitze vom Schaschlikspieß ist wirklich dünn genug. Und wenn du zuviel abkratzst, dann malst du einfach noch einmal nach.

Die Farbe blättert beim Kratzen quasi ab und bleibt als kleine Farbpünktchen teilweise auf dem Porzellan kleben. Deshalb wischst du die Pigmente an der Spießspitze am besten zwischendurch auf einem Küchentuch ab.

Die paar Farbpünktchen, die auf dem Porzellan kleben bleiben, stören mich nicht. Im Gegenteil! Das Gesamtbild wirkt ein wenig schraffiert oder ein bisschen wie ein Linoldruck. Ich find’s schick!

Klar, das Bemalen dauert dadurch natürlich länger –

aber hey, der Weg ist das Ziel, oder?